Die schweren Baumaschinen haben gleich am 25ten oder 26ten Februar die Straße beschädigt. Aber dadurch sieht man sehr gut, wie viel Wasser hier generell im Boden ist und nach oben drückt.


Wir sind gespannt auf die für den Wohnpark ausgearbeiteten Entwässerungspläne.
Die Yamakawastiftung Lebenswertes Hohenberg hat am 27.2.2025 eine "vorsorgliche Beweissicherung" bei den umliegenden Gebäuden durchführen lassen, aber keine Feuchtigkeitsmessung. Auch auf ausdrückliche Bitte besorgter Anwohner lehnt sie diese ab. Warum?
Kanalbau


die große, alte, den Anwohnern auch als Wind- und Sichtschutz
dienende Hecke wurde dem Erdboden gleichgemacht


hier biegt der Kanal ab, geht quer über den Peuntweg und zwischen zwei Häusern durch, über die Wiesen zur Eger
Interessant. Das von oben kommende Rohr knickt rechtwinklig ab. Es wirkt sehr schmal. Zu klein.
Nach wie vor haben wir keine Antwort bekommen auf die Fragen:
- welche Mengen an Oberflächenwasser zusammenkommen würden bei einem durchschnittlichen Regen, einer länger anhaltenden Regenperiode bzw. bei Starkregenfällen oder Schneeschmelze, und wo und wie es gesammelt werden würde. (Von 1,364 ha).
- welche Wassermengen der Kanal zur Eger insgesamt (inklusive des zusätzlichen Wassers aus den vorhandenen Straßensinkkästen entlang des Planungsgebietes) im Schnitt und zu Spitzenzeiten bewältigen müßte.
Wir sind gespannt auf die für den Wohnpark ausgearbeiteten Entwässerungspläne!


das Rohr geht quer über die Wiese zur Eger
und dort fließt das Wasser - per offizieller Definition ABWASSER - dann einfach so den steilen erdigen Abhang hinunter in die Eger oder wie?
Die Eger, nachgewiesener Lebensraum der Bach- bzw. Flußmuschel (Punkt "Akuelles"), Grenzfluß zu Tschechien, unseres Wissens nach Bestandteil des Schutzgebietsnetz Natura 2000 - Flora-Fauna-Habitat Gebiets-Nr. 5838-302 - Eger- und Röslautal - unmittelbar angrenzend an das tschechische Naturschutzgebiet Rathsam.
Problematisch sind "Eingriffe in die Fließgewässer sowie Überdüngung und vermehrter Schwebstoffeintrag. Dies alles führt zur Verstopfung der Sand- und Kieszwischenräume in der Gewässersohle und Sauerstoffmangel, so dass die Jungmuscheln dort absterben. Fast alle noch bestehenden Flussmuschelvorkommen sind deswegen hoffnungslos überaltert, Jungmuscheln kommen kaum noch hoch."
Und das im Abwasser aus den Sinkkästen enthaltene Streusalz würde nicht nur die Larven töten, sondern auch die Muscheln.


auch hier wurde dem Projekt im Weg stehendes Gebüsch beseitigt
Die Vorarbeit.

Nur damit dann auf diesem feuchten Nordhang überhaupt gebaut werden kann.

Die schiere Dimension des Projekts Kanal zur Eger erschließt sich aus Fotos nicht. Deshalb ein kleines Video dazu.
Beginnend von der Einmündungsstelle des Kanals am Fuße der hohen Fichten, quer über die Wiese zu den kleinen alten Siedlungshäuschen im Peuntweg, und dann der Schwenk hinauf zu Flurnummer 513 und Brandweg.
Leider schweigt sich die Stiftung über die Kosten dieser zwangsläufig erforderlichen Vorarbeit aus.
Aber ungeachtet deren Höhe - angesichts des eingesetzten Materials, der Maschinen und Arbeiter, Planer etc muß sie beträchtlich sein - sie geben berechtigten Anlaß zu der Frage:
Warum dieser Aufwand und diese Kosten, nur um dann, danach, Projekt Wohnpark Yamakawa auf der 513 realisieren zu können?
An anderer Stelle hätten 4 Mietsblöcke bzw. 24 Wohnungen um ein Vielfaches kostengünstiger gebaut werden können. Mit gleichzeitig ungleich mehr Vorteilen für die künftigen Bewohner. Und ohne derart massiven Schaden für die bereits hier lebenden Menschen und die Natur anzurichten. Das eingesparte Geld hätte für viele positive Projekte im Namen der Stiftung verwendet werden können.
16 Millionen Euro gibt Frau Kazuko Yamakawa.
Tituliert als "Geschäftsfrau mit Herz und Verstand".
Für die hier wohnenden Menschen, deren Heimat, Lebensart, Lebensqualität, Gesundheit und deren Seelenfrieden, für die Natur hier, und die Wesen darin, hat sie kein Herz. Sie hat es nicht einmal für nötig gehalten, rein höflichkeitshalber auf die ihr während ihres Besuchs im Oktober 2024 zur "Spatenstichzeremonie" übermittelten, sehr persönlichen Briefe zu reagieren.
Hohenberger Bürgermeister Hoffmann selbst sagt, es ist Frau Kazuko Yamakawa, die auf der Bebauung von Flurnummer 513 besteht.
Warum besteht sie darauf?
Am 02.06.2025 fuhr morgens ein Bagger quer über die Wiese zur Einmündungsstelle des Kanalrohrs an die Eger und arbeitete da.


Wir haben nicht nur das Wasserwirtschaftsamt Hof umgehend informiert.
Wasserwirtschaftsamt Hof antwortete am 04.06.2025, wir schrieben zurück
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wenn wir es richtig verstehen, hat sich das Wasserwirtschaftsamt Hof auf die Expertise der Regierung von Oberfranken / oberen Naturschutzbehörde verlassen.
"Entsprechend der von der Regierung von Oberfranken in Auftrag gegebenen 'Zusammenstellung der Bachmuschelvorkommen in Oberfranken – Stand 2024' wurden in der Eger, abgegrenzt von der Massemühle bis zur Mündung der Röslau in die Eger, an 17 untersuchten Stellen keine Muscheln gefunden."
Vielleicht möchte sich das Wasserwirtschaftsamt Hof unserer Frage anschließen: Wer hat wann und wo wie nach Muscheln gesucht?
Wie wir Herrn Minister Glauber schrieben - "Man sagt uns, dieses oder jenes wäre nicht festgestellt worden. Aber wer hat wann und wo geprüft?
Und wer in Wunsiedel oder Hof oder Bayreuth oder München möchte überhaupt von sich behaupten, er wisse über die Situation vor Ort besser Bescheid als Menschen, die seit Jahrzehnten, teils in zweiter oder dritter Generation, hier inmitten der Natur und mit der Natur leben?"
Wie dem auch sei.
Fakt ist, dass in der Eger Muscheln leben. Und zwar nicht nur ein überalterter vergreister "Rest"Bestand. Nein. Wir haben Jungmuscheln unterschiedlichen Alters dokumentiert.
Sie wissen nun dank uns davon.
Und Sie wissen, dass durch den "Yamakawakanal" große Mengen Niederschlagwasser, per Definition Abwasser, vom Plangebiet selbst plus noch dazu das Abwasser aus den Sinkkästen um das Plangebiet herum - Stichwort Streusalz / Chlorid - in den Lebensraum der Muscheln eingeleitet werden sollen.
In ein Natura 2000 Flora-Fauna-Habitat, unmittelbar angrenzend an das tschechische Naturschutzgebiet Rathsam.
Sie wissen, dass durch die sehr - spezielle Gestaltung der "Einmündungsstelle" das Abwasser zwangsläufig noch dazu immense Mengen von Schwebstoffen in die Eger reißen würde.
Allein durch die aktuellen Baggaerarbeiten seit dem 02.06.2025 - wir haben Sie sofort in Kenntnis gesetzt - sind zwangsläufig bereits viele Schwebstoffe hineingelangt.
"Entscheidend für den Erhalt der Muschelbestände ist die Reduzierung von Sedimenteinträgen aus dem gesamten Einzugsgebiet." Jegliche "neuen" zusätzlichen Einträge - wie durch diesen Kanal - sind demzufolge ein absolutes No-Go.
Wie wir Herrn Minister Glauber schrieben: Die Angelegenheit ist ernst.
"Falls das StMUV nicht tätig werden will, geben Sie uns bitte einfach eine kurze Info. Dann wenden wir uns umgehend nach Berlin. Und Brüssel."
Sie sagen
"Der zuständige Flussmeister wird im Zuge der Bauarbeiten eingebunden und wird sich die Einleitungsstelle noch einmal ansehen."
Wann hat er sich die Einleitungsstelle das erstemal angesehen?
Mit freundlichen Grüßen
"Natura 2000-Gebiete
werden durch Art. 6 der FFH-Richtlinie einem strengen Schutzregime unterstellt. "
"Für einen Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot reicht es bereits aus, wenn die Wahrscheinlichkeit oder die Gefahr einer Verschlechterung bzw. erheblichen Störung besteht (vgl. EuGH, Urteile C-404/09, C-141/ 14, C-461/14). (...) Die zuständige Behörde ist in der Pflicht, geeignete Maßnahmen zu treffen, um diesen (eingetretenen wie drohenden) Verschlechterungen entgegenzuwirken (EuGH, C-127/02)."
Wohnpark Yamakawa würde nicht nur zu einer Verschlechterung des Schutzgebietes führen. Er würde die Muschelpopulation in der Eger auslöschen.
"Für unsere Gewässer sind die Fluss- und Teichmuscheln von großer Bedeutung, da jedes einzelne Tier stündlich bis über 40 Liter Wasser durch ihre Filtervorrichtung strömen lässt. Würden die Muscheln eines Gewässers vernichtet, würde das biologische Gleichgewicht stark gestört werden."
Fluß- bzw. Bachmuschel, bundesweit in der Roten Liste in der Kategorie 1 als "vom Aussterben bedroht" geführte Tiere. Eine Art nach Anhang II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, die in der gesamten EU unter Schutz steht. EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, Schutzprogramme zu entwickeln und spezielle Schutzgebiete auszuweisen.
Die Frage steht im Raum: Wann nun kommt die zuständige Behörde ihrer Pflicht nach?
Bis dato haben wir von keiner der von uns informierten Behörden eine Rückmeldung bekommen. Von keinem Amt, von keiner Organisation, keinem Verein. Weder ein "Danke für den Nachweis für Muscheln in der Eger im Bereich Hohenberg" noch ein "Wir würden uns gerne selbst von den Muscheln überzeugen, haben Sie die nächsten Tage Zeit für einen kurzen Ortstermin?
Juvenile Muscheln reagieren auf stoffliche Belastungen empfindlich. Natriumchlorid, Nitrat und andere Substanzen sind für sie toxisch, Muscheln zählen zu den "chloridempfindlichen Schutzgütern".
Und durch Erosion eingetragene Bodenteilchen sind besonders schädlich. "Die resistenteren Alttiere können sich zwar noch fortpflanzen, (...) aber die hochempfindlichen Jungmuscheln sterben nach dem Verlassen des Wirtsfisches im Bachgrund ab."
Eingriffe in den Fluß und Sedimenteinträge führen zum Absterben der Jungmuscheln.
An der Einmündungsstelle des Yamakawa-Kanals fanden aktuell massive Erdarbeiten unmittelbar am Flußufer statt.