Die bayerischen Naturschutzbehörden und Projekt Wohnpark Yamakawa. 

 

Untere Naturschutzbehörde - Landratsamt Wunsiedel

Obere Naturschutzbehörde - Regierung von Oberfranken

Oberste Naturschutzbehörde - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) 

 

---------------------

So viele Ämter und Behörden, deren Aufgabe es ist, die Natur zu schützen, So viele Vereine, Organisationen, die dies tun wollen. 

 

Nur nicht hier? 

Wir berichten. 

 

Beginnend nun beim Spatenstich, siehe Punkt Um was geht es 11.10.2024

 

"Spatenstich" mit Spenderin Kazuko Yamakawa unter Teilnahme von Landrat Peter Berek & Regierungsvizepräsident Thomas Engel für ein Projekt, das erst 2 Monate später von der VG Schirnding genehmigt werden wird  (Punkt Die Stiftung), und Monate bevor die für das Projekt nötige Einleitungserlaubnis für Abwasser in die Eger, in ein Natura 2000 Gebiet, überhaupt vorliegen wird. 

 

11.05.2025 . Nachdem wir uns vergeblich an alle 3 Naturschutzbehörden - untere, obere und oberste - gewandt hatten, schrieben wir den bayerischen Umweltminister Glauber selbst an.

 

Sehr geehrter Herr Minister Glauber,

wir müssen uns heute nun persönlich an Sie wenden wegen dem zweifelhaften Neubau von 4 Mietblöcken (24 Wohnungen) plus dafür erforderlicher Ringstraße am Fuß unseres kleinen historischen Sechsämterstädtchens, in dem keine Wohnungsnot herrscht und es innerorts viel Leerstand gibt. Denn die Zeit drängt mittlerweile - die Baumaschinen laufen seit Wochen früh ab 6:30, teils Samstags, die Erdarbeiten schreiten in großem Tempo voran, es sollen offenbar schnellstmöglich Tatsachen geschaffen werden, während die Behörden, deren Aufgabe es ist, die Natur zu schützen, nichts tun.

Uns sogar unterstellen, wir würden lügen. Man sagt uns, dieses oder jenes wäre nicht festgestellt worden. Aber wer hat wann und wo geprüft? Und wer in Wunsiedel oder Hof oder Bayreuth oder München möchte überhaupt von sich behaupten, er wisse über die Situation vor Ort besser Bescheid als Menschen, die seit Jahrzehnten, teils in zweiter oder dritter Generation, hier inmitten der Natur und mit der Natur leben?

Mit dem hier begonnenen Großprojekt wird gegen Bundesartenschutzverordnung, Bundesnaturschutzgesetz verstoßen, EU-Richtinien werden verletzt. Die Landesbehörden wollen diesbezüglich nicht tätig werden. Auch nicht, wenn es um den Fortbestand einer unter die höchste Schutzkategorie in Deutschland fallende Vogelart geht, einer Art nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG). Stichwort Weißstorch, Zerstörung von Futterbiotopen.

Nicht einmal, wenn es um ein bundesweit in der Roten Liste in der Kategorie 1 als "vom Aussterben bedroht" geführtes Tier geht. Eine Art nach Anhang II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, die in der gesamten EU unter Schutz steht. Stichwort Bach- bzw. Flußmuschel. Die EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, Schutzprogramme zu entwickeln und spezielle Schutzgebiete auszuweisen.

"Nur mit großer Anstrengung und gezielten Maßnahmen besteht noch eine Chance, die letzten Flussmuschel-Vorkommen zu erhalten."
Und:
Problematisch sind "Eingriffe in die Fließgewässer sowie Überdüngung und vermehrter Schwebstoffeintrag. Dies alles führt zur Verstopfung der Sand- und Kieszwischenräume in der Gewässersohle und Sauerstoffmangel, so dass die Jungmuscheln dort absterben. Fast alle noch bestehenden Flussmuschelvorkommen sind deswegen hoffnungslos überaltert, Jungmuscheln kommen kaum noch hoch."

Wir haben hier aktuell nicht nur Flußmuscheln, sondern Jungmuscheln verschiedenen Alters dokumentiert!

Und nun sollen große Mengen Niederschlagwasser, per Definition Abwasser, vom Plangebiet selbst (ca 1,4 ha neu bebauter / versiegelter Fläche) plus noch dazu das Abwasser aus den Sinkkästen um das Plangebiet herum in diesen Lebensraum eingeleitet werden! In ein Natura 2000 / Flora-Fauna-Habitat, das unmittelbar mit dem tschechischen Naturschutzgebiet Rathsam verbunden ist. Stichwort Verschlechterungsverbot.

Wir hören, es kommt zu Vollzugsunfähigkeit und in der Folge Nichtigkeit des Bebauungsplans, wenn durch die Bauleitplanung besonders oder streng geschützte Arten betroffen sind.

Dies ist bei Projekt Wohnpark Yamakawa nachweislich der Fall.

Wir bitten Sie, sich der Sache anzunehmen und hinsichtlich Naturschutzvollzug tätig zu werden.

Ein umgehender Baustopp ist erforderlich, und die Re-Naturierung des Plangebiets. In neuer, optimierter Form, um die bereits verursachte Vernichtung zahlloser Amphibien - darunter des ebenfalls nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützten Grasfrosches - und anderer Lebewesen - Maulwurf, Hummel, Erdwespe, zahllose Insekten - die wiederum Nahrungsgrundlage der Fledermäuse hier und zahlreicher Singvögel sind - wiedergutmachen und ausgleichen zu helfen. Dazu muß auch der Abtransport des bereits abgegrabenen Humus, der zum hohen Wert des Gebiets beiträgt, gestoppt werden.

Und es müssen nun darüberhinaus umgehend gezielt Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der hier lebenden Muscheln initiiert werden.

Die Angelegenheit ist so ernst, dass wir dafür Kosten und Mühe auf uns genommen und eine Internetseite erstellt haben, um dokumentieren und berichten zu können.

Wenn Sie einen Blick werfen mögen, Punkt "Um was geht es" und "Aktuelles" für einen schnellen Überblick.

https://www.ig-yamakawa-hohenberg.de/

Das BMUV:
"Intakte Ökosysteme sind natürliche Klimaschützer. Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer, naturnahe Grünflächen in der Stadt und auf dem Land binden Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Natürlicher Klimaschutz verbindet den Schutz von Klima und Natur. So wirkt er der ökologischen Doppelkrise aus Erderhitzung und Artenaussterben gezielt entgegen."

Und

"Kurz erklärt:
Natürlicher Klimaschutz
- verbindet Klima- und Naturschutz
- bewahrt und stellt unsere Natur wieder her, die als natürlicher Klimaschützer viel leistet
- wirkt dreifach: gegen Erderhitzung, gegen Artenaussterben und sorgt gegen die Folgen der Klimakrise vor"

Das komplette Gebiet hier von oben Steinberggipfel bis hinunter zu den Röslauauen ist ökologisch höchst wertvoll und muß offiziell entsprechend erkannt und behandelt werden.

Sehr geehrter Herr Minister Glauber, dies ist eine lange Email, aber die Angelegenheit ist ernst. Lebenswichtig, streng genommen. Falls das StMUV  nicht tätig werden will, geben Sie uns bitte einfach eine kurze Info. Dann wenden wir uns umgehend nach Berlin. Und Brüssel.

Entweder wir nehmen Natur- und Umweltschutz ernst, hier in unserem kleinen Bereich, wie auch im großen. Oder jeder macht was er will, hier in unserem kleinen Bereich, wie auch im großen.

Und Klimaschutz wird zu einer Farce, die wir uns im wahrsten Sinne des Wortes sparen können.

Wir danken für Ihre Zeit und Mühe und verbleiben in Erwartung Ihrer baldigen Antwort

Mit freundlichen Grüßen

--------------------

Eine Reaktion erfolgte am 12.06.2025 von "Ihre Bürgerkommunikation"

Unsere Bürgerkommunikation geht auf die von uns angesprochenen Fakten und Probleme nicht ein, beschwichtigt hinsichtlich der Muscheln und verweist an die Regierung von Oberfranken.

Punkt Aktuelles.

 

Wir hören aktuell, in München wird Werbung für den Wohnpark gemacht?

 

Ja.

Die Medien berichteten natürlich. Auch die Süddeutsche Zeitung

18. März 2024, Ein bayerisch-japanisches Märchen

20.Oktober 2024, Das nächste Geschenk der Gönnerin  aus Japan. 

 

Audiatur et altera pars.

 

Kein Medium wollte Kritikern des Projekts eine faire Möglichkeit geben, gehört zu werden.

Ein kleiner Leserbrief bei der Frankenpost, ein kurzes Interview bei Radio Euroherz, das Bürgermeister Hoffmann umgehend relativierten durfte --

 

Der Titel "Sind die Kritiker in Hohenberg verstummt?" des jüngsten Frankenpostartikels vom 22.03.2025 erscheint in Anbetracht dieses Fakts besonders zynisch.  

 

Wie dem auch sei. 

 

Wer daran interessiert ist, sich ein Bild zu verschaffen von dem Märchen, das sich nun seit Februar 2025 in unserem kleinen historischen Sechsämterstädtchen hier in Nordostoberfranken abspielt, werktags ab 6:30, und wie das Geschenk der Gönnerinaus Japan bis dato (Mitte Juni 2025) schon aussieht, ist eingeladen, einen Blick auf unsere Punkt Mythen zum Märchen zu werfen.